Die Geschichte des NGGG

Hanns Dietel hatte im Auftrag des Vorstandes 75 Jahre nach Gründung der Norddeutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (NGGG) eine Broschüre vorgelegt und damit den Grundstein für eine Dokumentation der Geschichte gelegt.
In Fortführung der von ihm geleisteten Arbeit wurde im Jahre 2002 von Jürgen Heinrich eine Vervollständigung der Angaben für den Zeitraum 1984 bis 2002 unter Einschluss aller Ehrenmitglieder und Vorsitzenden seit der Gründung vorgenommen.
Auf der Grundlage dieser beiden Vorarbeiten entstand nun die Aufgabe bis einschließlich 2004 eine zusammenfassende Darstellung mit alphabetischer Auflistung aller Ehrenmitglieder und Vorsitzenden und chronologischer Abhandlung der bisher vorgelegten geschichtlichen Ereignisse so wie der bisher durchgeführten Tagungen zu erarbeiten.
Erwartungsgemäß sind die alten Autorenfotos in ihrer Qualität zum Teil sehr unzureichend. Sollten unter den Mitgliedern bessere Abbildungen existieren, so ist jeder zur Mitarbeit aufgefordert, um diese in einer zukünftigen Auflage zu verwenden.
Angaben zu Tagungsinhalten, so wie sie von Hanns Dietel bis 1984 zusammengestellt wurden, fehlen für den Zeitraum 1984 – 2004.
Da die Programme aller Tagungen seit dieser Zeit aber von Joachim Thassler und Jürgen Heinrich lückenlos archiviert wurden, ergibt sich hier vielleicht eine Aufgabe für die Zukunft.

Jürgen Heinrich
(entnommen dem Vorwort  der Dokumentation anläßlich des 95jährigen Bestehens der Norddeutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (NGGG))

75 Jahre NGGG – eine Dokumentation

95 Jahre NGGG – eine Dokumentation

Die NGGG in Stichpunkten

Die nachfolgende Darstellung der Geschichte der NGGG zitiert aus der Festschrift "75 Jahre – Norddeutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe - 1909 bis 1984" die von Hanns Dietel, Hamburg erstellt wurde.

1751
Johann Georg Roederer - Gründer der ersten deutschen Frauenklinik in Göttingen

1805
Eröffnung einer Entbindungsanstalt an der 2. Universität im Norddeutschen Raum in Kiel

1858
Gründung der Hamburgischen Geburtshülflichen Gesellschaft

1885
Gründung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie

1899
Eröffnung einer Entbindungsanstalt in Hamburg Eppendorf (als Besonderheit Kreißsaal und gynäkologische operative Abteilung)

8. Mai 1909
Gründung der Nordwestdeutschen Gesellschaft für Gynäkologie in Hamburg im Patriotischen Gebäude nachdem im Rahmen der Festsitzung zum 50. Geburtstag der Hamburger Geburtshülflichen Gesellschaft im Hotel Pforte (heute Hotel Atlantik) der Antrag auf Gründung einer solchen Gesellschaft einstimmig angenommen worden war:

1. Vorsitzender Dr. Karl Staude - Chefarzt der Hamburger Entbindungsanstalt Eppendorf seit 1899

2. Vorsitzender Prof. Hermann Johannes Pfannenstiel - Kieler Ordinarius und Direktor der Universitätsfrauenklinik seit 1907

Gründungssitzung mit 64 Teilnehmern von denen 23 der Gesellschaft beitraten.

Ziel der Gesellschaft: Schaffung eines breiten Forums in der Gynäkologie in Norddeutschland und Wunsch die Geburtshelfer einer ganzen Region in einer Gesellschaft zusammenzufassen.

1909
Acht Wochen nach der Gründung der NWGG verstarb mit 47 Jahren Prof. Pfannenstiel an einer Sepsis.
3 Monate später bat Dr.Staude 64-jährig den Hamburger Senat um Entlassung.
Er lebte danach zurückgezogen in Hamburg, wo er am 3. November 1916 verstarb.

1939 - 1946
Unterbrechung der Gesellschaftsarbeit während des Zweiten Weltkrieges.
Vor dem Zweiten Weltkrieg existierten im Norden Deutschlands zwei größere wissenschaftliche Gesellschaften für Gynäkologie und Geburtshilfe: die Nordwestdeutsche Gesellschaft (Gründung 1909) und die Nordostdeutsche Gesellschaft (Gründung 1902).   Das Einzugsgebiet der Nordwestdeutschen Gesellschaft reichte bis zum heute polnischen Stettin, während das Einzugsgebiet der Nordostdeutschen Gesellschaft sich über Hinterpommern, Danzig und Ostpreußen erstreckte, Regionen, welche heute nicht mehr zum Deutschen Staatsgebiet zählen.

29 Juni 1946
Erste Nachkriegstagung der NWGG ausgerichtet durch Prof. Heinrich Martius in Göttingen mit Begrüßungsabend und Festessen
Die erste Nachkriegstagung fand noch unter der Beteiligung der Mitglieder der NWGG aus dem Osten Deutschlands statt - trotz bereits existierender Interzonengrenze. Danach entwicklten sich die norddeutschen Gynäkologischen Fachgesellschaften unterschiedlich: Während die Nordwestdeutsche Gesellschaft in der Bundesrepublik mit verkleinertem Ausbreitungsgebiet in gewohnter Weise ihre Tagungen abhalten konnte, ergab sich auf dem Gebiet der DDR der untenstehende Verlauf

5. - 6. Oktober 1946
Erste große Gynäkologentagung im Osten Deutschlands in Jena unter Vorsitz von Prof. Gustav Döderlein

29. November 1947
Gründung der "Gesellschaft für Gynäkologie bei der Universität Rostock" unter Vorsitz von Prof. H.H.Schmid

10. Bis 12. Juli 1948
Vereinigung der Gesellschaften für Gynäkologie an den Universitäten Rostock und Greifswald

Anfang 70iger Jahre
Umbenennung in Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe der Bezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg nach der Wiedervereinigung

1991
Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten 1989 erfolgt die Zusammenlegung der NWGG und der Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe der Bezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg zur NGGG